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Mipa Lacke schützen Berliner Wahrzeichen

  • Mipa News

Sieben Jahre ist es her, dass die Neue Nationalgalerie in Berlin für die Öffentlichkeit geschlossen wurde. Seitdem wurde vieles verändert, was jedoch selbst einem aufmerksamen Besucher auf den ersten Blick gar nicht so schnell auffällt.

Den Verantwortlichen rund um das Architektenteam von David Chipperfield dürfte dies freuen, denn das war genau der Anspruch, der an die rund 140 Millionen teure Grundinstandsetzung des Museums gestellt wurde – dass die Räumlichkeiten im Prinzip genauso aussehen sollen wie sie Ludwig Mies van der Rohe fünfzig Jahre zuvor errichtet hatte. Das eindrucksvolle Hallendach wurde im Rahmen dieses Großprojektes mit Mipa Lacken neu beschichtet.

 

Ein Spagat zwischen Korrosionsschutz und Optik

Für den Lackhersteller aus Essenbach ein umfangreiches Vorhaben, welches das Zusammenspiel vieler Abteilungen unter Berücksichtigung verschiedenster Anforderungen zwischen Denkmalschutz, Architekten und Bauherren verlangte. Etwa 5.000 m2 groß ist die Fläche, die mit Mipa Produkten beschichtet wurde. Dabei war für die Architekten vor allem die Optik entscheidend, für den Denkmalschutz die dauerhafte Erhaltung der Stahlkonstruktion und für den Korrosionsschutzbetrieb die Verarbeitung der Mipa Beschichtungen. Eine sehr gute UV- und Wetterbeständigkeit und eine außerordentlich hohe Kratzbeständigkeit spielten genauso eine wichtige Rolle wie der richtige Farbton. Die Oberfläche sollte besonders stumpfmatt wirken, wobei ein optisch perfekt homogener Farb- und Glanzeindruck geschaffen wurde, sodass die Unterseite der Stahlträger unabhängig vom Standpunkt des Betrachters gleich aussieht.

 

Gut 10 Tonnen Mipa Lack kamen zum Einsatz

Für die Attika, den Stirnseiten des Gebäudes, war es dem Architektenteam zudem wichtig, dass der "stählerne Charakter" der Konstruktion nicht verfälscht wird, weshalb für deren Beschichtung eine Sonderlösung gefunden werden musste. Durch die Verwendung eines speziellen Mipa Strukturlackes als Zwischenbeschichtung konnte eine diffuse Lichtstreuung erzeugt und somit ein homogenes Gesamtbild geschaffen werden. "Herausragend ist, dass die eingesetzte Deckbeschichtung den gewünschten Mattgrad erzielt und gleichzeitig nicht kratzempfindlich ist. Zugleich überzeugte die Farbtontiefe in dieser Kombination ohne störenden Graustich", fasst Mipa Produktmanager Tom Stark die entscheidenden Vorteile, die zur Vergabe des Auftrags geführt haben, zusammen.
Parallel zu den optischen Eigenschaften spielte beim Lackaufbau aber vor allem auch der Korrosionsschutz wichtige Rolle, der in der Kategorie C4 eine besondere Beständigkeit erreichen muss.

 

Bis zum Rohbau demontiert

Betrachtet man die gesamte Laufzeit des Sanierungsprojekts fanden die Lackierarbeiten relativ spät statt. Denn vor allem der erste Teil der Restauration beanspruchte einen Großteil der sechsjährigen Sanierungszeit. Hierbei wurden die originalen, etwa 35.000 Einzelbauteile des Gebäudes abgebaut und aufgearbeitet, um sie im Anschluss wieder einsetzen zu können – sodass die ursprünglichen Interieurs und Materialien erhalten bleiben konnten.

Erst im Anschluss begann die eigentliche Instandsetzung des Gebäudes, das bis auf den Rohbau zurückgebaut wurde. Zahlreiche Schwierigkeiten waren beim „Wiederaufbau“ des Museums zu bewältigen. So hatten die riesigen Glasscheiben, aus der die Fassade besteht, zuvor keine Dehnmöglichkeiten. Da sich der Stahl rundherum jedoch bei Hitze ausweitet und bei Kälte wieder zusammenzieht, entstand in der Vergangenheit regelmäßig Glasbruch. Auch beschlagene Scheiben im Winter waren eine Folge dieses Umstands. Um derartige Probleme zu vermeiden, sind zum einen Dehnungspfosten eingesetzt und zum anderen Auffangrinnen für das Scheibenkondensat aufwändig verbaut worden.

 

Ein einmaliges Bauprojekt nach dem Motto „So viel Mies wie möglich“

Die Neue Nationalgalerie gilt als Schluss- und zugleich Höhepunkt des Lebenswerkes von Ludwig Mies van der Rohe. Die Grundsanierung der Ausstellungshalle rund fünfzig Jahre nach ihrer Errichtung (1965-1968) war dennoch überfällig, sollte das Museum doch modernen Standards gerecht werden und etwa Barrierefreiheit und Brandschutz besser berücksichtigt werden.

Mit dem quadratischen Flachdach, das auf acht außenliegenden Stützen lagert, wollte Mies den Eindruck eines fliegenden Dachs vermitteln. Trotz der über 1.000 Tonnen der Stahldecke ist dies beeindruckend gut gelungen. Jetzt mit Mipa Produkten beschichtet, soll das „fliegende Dach“ weitere Jahrzehnte Teil eines einmaligen Bauprojekts sein.

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